Innovative Videoüberwachung – Virtueller Wächterrundgang
Ein Virtueller Wächterrundgang macht Sicherheitspersonal nicht arbeitslos und stellt auch keine alleinige Alternative zur personellen Bestreifung dar, sondern ergänzt und erweitert die Möglichkeiten des Wachschutzes. Nachfolgend widmen wir uns gängigen Sicherheitskonzepten und zeigen Integrationsmöglichkeiten innovativer Videoüberwachung auf.
Sorgen rein personelle Bestreifungen von Objekten für Sicherheit?
Eine übliche Herangehensweise bei der Etablierung eines Schutzkonzeptes durch einen Sicherheitsdienst für Objekte, Liegenschaften, Baustellen u.ä. ist es, eine personelle Bestreifung oder einen permanenten Wachschutz (Wachmann) vor Ort zu vereinbaren. Doch was bekommt der Kunde für seine Investition in Sicherheit geboten und entsprechen seine Kosten dem (ungewissen) Nutzen? Bei einer Bestreifung kontrolliert Wachpersonal zu bestimmten Zeiten (z.B. nachts und am Wochenende) und in definierten Zeitabständen die zu sichernden Objekte. Das Wachpersonal kommt meist per PKW und prüft den sicheren Verschluss von Türen, Toren, Fenstern etc. und hält nach eventuellen Unregelmäßigkeiten Ausschau. Dabei können durch eingesetzte Technik elektronisch und manipulationssicher einzelne Kontrollhandlungen dokumentiert werden (z.B. Registrieren von Chip/Transponder an Türen). Während des Kontrollvorganges ist das betreffende Objekt relativ sicher vor Dieben und anderen Kriminellen. Derartige Kontrollgänge finden aber nur in einer bestimmten Anzahl und zu sich wiederholenden Zeiten statt. Damit stellt sich die Frage, wie es um die Sicherheit zwischen diesen Kontrollgängen bestellt ist. Ähnliches gilt, wenn ein vor Ort stationierter Wachmann regelmäßig Streife läuft bzw. (s)einen Wächterrundgang durchführt. Je nach Gelände kann solch ein Wächterrundgang zwischen wenigen Minuten und einer Stunde dauern und der Wachmann selbstredend nie gleichzeitig an allen potentiell gefährdeten Stellen sein.
Für kriminelle Elemente sind Zeitpunkt und Dauer von Bestreifungen schnell vorhersagbar und Zeitfenster für kriminelle Handlungen können geplant und ausgenutzt werden. Bestreifungen sind je nach vereinbartem Rhythmus relativ günstig und bereits für wenige Hundert € / Monat realisierbar. Doch auch diese Kosten sind auf fehlinvestiert, wenn man sich allein darauf verlässt und potentielle Tätern in den Abwesenheitsphasen zu ihrem Tun „einlädt“. Diese Problematik ist natürlich den Sicherheitsdiensten hinlänglich bekannt, weshalb neben einer Bestreifung auch permanenter Vor-Ort-Wachschutz angeboten wird.
Die Notwendigkeit dauerhaften Vor-Ort-Wachschutzes
Natürlich steigt die Sicherheit, wenn ein oder mehrere Wachschutzmitarbeiter, vielleicht sogar unter Einsatz eines Hundes, dauerhaft während der fraglichen Zeit das Objekt bewachen und Wachrundgänge durchführen. Die Hemmschwelle für Täter steigt damit beträchtlich, leider aber auch die Kosten für den Schutzbedürftigen. Bereits für nur einen „Vollzeit“-Wachmann kann man planerisch einen hohen 4-stelligen Betrag ansetzen, Summen die viele Kunden zögern lassen, einen solchen Schutz zu nutzen. Kann durch Täter potentiell ein besonders hoher Schaden verursacht werden, scheint ein Vor-Ort-Wachschutz aber die einzige Möglichkeit zu sein, sich wirklich effektiv zu schützen. Ist das so?
Videosysteme als technische Ergänzungen
Vor allem Videosysteme sind oft als Alternative im Gespräch, wenn personelle Dienstleistungen von Wach- und Sicherheitsfirmen zu kostenintensiv werden bzw. (bei temporärer Bestreifung) nicht den gewünschten Effekt bringen. Der Einsatz einer Videoanlage muss aber sehr gründlich geplant werden, weil u.a. in aller Regel niemand dauerhaft auf die Bilder einer Videokamera schaut (aus Konzentrations- als auch Kostengründen nicht realisierbar). Das heißt, sowohl das konkrete Ziel einer Installation muss geklärt werden, als auch die Frage, wie man mit einer Videoüberwachung nur wirklich relevante Ereignisse als Alarm generiert. Wie, wann und welche Daten an eine Notruf- und Serviceleitstelle (NSL) übertragen werden und welche Möglichkeiten man dem Sicherheitspersonal im Leitstand zur Verfügung stellt, spielt dabei die entscheidende Rolle.
Virtueller Wächterrundgang zur Vermeidung von Falschalarmen
Wie der Name bereits andeutet, wird ein virtueller Wächterrundgang nicht durch einen physischen Wachmann am überwachten Objekt durchgeführt, sondern vom Sicherheitspersonal im Leitstand ausgelöst. Die Rundgänge erfolgen dann durch installierte Kameras, mit welchen man definierte Presets „abläuft“ und / oder frei schwenk- und zoomfähige Dome-Kameras zur Überprüfung nutzt. Das Sicherheitspersonal muss dabei auf Unregelmäßigkeiten achten, ggf. das Gezeigte mit Referenzbildern vergleichen und die Kontrollaufschaltung bestätigen. Alle Vorgänge werden revisionssicher protokolliert und aufgezeichnet. Sollten bei einer derartigen Kontrollaufschaltung unbefugte Personen erkannt werden, kann der Wachmann am PC sofort reagieren, die betreffenden Personen per – aus unserer Erfahrung heraus zwingend notwendigen – Lautsprecheranlage direkt ansprechen und falls nötig Interventionskräfte (Sicherheitsdienst, Streifenwagen, Polizei o.ä.) informieren, in den Einsatz schicken und punktgenau zur Alarmort lenken. Soweit die Ideallösung.
Sehr häufig wird die Videoüberwachung aber ohne den Mehrwert der Live-Verbindung mit einem NSL durchgeführt und die Detektion von Gefahren allein der Technik überlassen. Ein hohes Maß an Fehl- und Falschalarmen sind die Folge, welche im Nachgang logischerweise auch die Kosten für eben jene unnötigen Interventionseinsätze mit sich bringen. Ein geschultes menschliches Auge erkennt auch bei größerer Entfernung Unregelmäßigkeiten schneller und zuverlässiger als Software-Videosensorik dies allein vermag. Ein weiterer Vorteil dieser virtuellen Wächterrundgänge ist, dass für Außenstehender nicht sichtbar wird, wann und wie oft diese durchgeführt werden. Somit sind keine Zeitfenster ausspähbar, in denen sich Täter sicher fühlen können.
Gute Erfahrungen haben wir mit dem Videoleitstandsystem EBÜS gemacht, welches u.a. die systematische Planung und Durchführung von virtuellen Wächterrundgängen ermöglicht. in einem bestimmten Rhythmus werden überwachte Objekte dem Sicherheitspersonal aufgeschaltet, jedoch sofort unterbrochen, sobald es zu einem Alarmfall kommt. Somit ist auch klar, dass Videosystemen, welche konstruktionsbedingt viele Falschalarme produzieren, dem Prinzip und Sinn virtueller Wächterrundgänge entgegenwirken.
Kosten reduzieren ohne auf Sicherheit zu verzichten
Generell kann man – je nach Art der Objekte – ganz auf Wachpersonal vor Ort bzw. auf Bestreifung verzichten, wenn eine entsprechend qualitativ hochwertige Videoanlage im Zusammenspiel mit einem entsprechend ausgestatteten Videoleitstand eingesetzt wird. Die Bestreifung wird dann komplett von einem Videoarbeitsplatz vorgenommen. Die Sicherheitsfachkraft kann in der gleichen Zeit deutlich mehr Objekte kontrollieren, als ein Wachmann, der sich jeweils zwischen zwei Objekten erst wieder ins Auto setzen muss. Mobiles Wachpersonal kommt nur dann zum Einsatz, wenn ein echter Alarmfall auftritt und potentielle Täter sich in seltenen Fällen trotz Direktansprache und Liveaufzeichnung nicht von Ihrem Tun abbringen lassen. Das spart Personalkosten und ermöglicht es auch einem Wachschutzunternehmen Ihre Interventionskräfte effizienter zu managen.
Natürlich kann das oben beschriebene Konzept hervorragend mit unserer WellnerBox umgesetzt werden. Für die Videoüberwachung ermöglicht die enthaltene Domekamera mühelos bis zu 10 Presets. Unterschiedliche Einstellungen für die Position der Kamera und für den Zoom lassen auch sehr spezifische Vorgaben für virtuelle Wächterrundgänge Realität werden. Sie möchten mehr erfahren? Dann sprechen Sie mit uns!