Sicherheit für Primärversorger – Wasser- und Abwasserwerke
Primäre Versorgungseinrichtungen, zu denen neben Strom-, Gas- und Kommunikations- vor allem Wasser- und Abwasserwerke gehören, sind für das Funktionieren unserer komplexen verkehrstechnischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Infrastrukturen unerlässlich. Ein Versagen derselben bzw. großflächiger Ausfall einzelner Standorte und Einrichtungen führt dabei nicht nur zu Versorgungsengpässen, sondern geht auch stets einher mit hohen wirtschaftlichen Schäden.
Wasser- und Abwasserwerke und die Sicherheitsproblematik
Die Betreiber sind daher verpflichtet, vorbeugend geeignete Maßnahmen zur Ausfallsicherheit, Schadensbegrenzung und -bewältigung zu treffen. Terroristische Anschläge und kriminelle Handlungen müssen wenn möglich im Ansatz unterbunden werden. Gelingt dies nicht, gilt es schnellstmöglich auf derartige Vorfälle zu reagieren und weitere Schäden zu verhindern. Potentielle Täter sollen abgeschreckt und deren Vorhaben erschwert werden. Kommt es dennoch zu strafbaren Handlungen, sollten die installierten Sicherheitsanlagen unterstützend zur Identifizierung und zum Ergreifen der Täter eingesetzt werden können.
Da dieses Thema ein sehr breites ist, widmen wir uns heute nur einem Bereich und zwar der Sicherheitsproblematik für Wasser- und Abwasserwerke. Auf Naturkatastrophen, Umwelteinflüsse, unsachgemäßen Umgang oder technische Störungen, welche ähnliche Schäden oder Ausfälle zur Folge haben können, werden wir verständlicherweise nicht eingehen.
Wasser ist Rohstoff Nr. 1
Wasser ist der wohl wichtigste Rohstoff auf unserem Planeten. Bekanntermaßen ist es unmöglich mehr als 3 Tage ohne Trinkwasser auszukommen, Versorgungsengpässe sind also kein „Ärgernis“, sondern nehmen sehr schnell lebensbedrohende Umstände an. Glücklicherweise ist das Versorgungsnetz in Deutschland sehr gut ausgebaut, Ausfälle können, ebenso wie Trockenperioden und Schwankungen, dank guter Vernetzung, moderner Aufbereitungsanlagen und großer Trinkwasserreservoirs kompensiert werden.
So abhängig wir Menschen vom Wasser als Nahrungsmittel Nr. 1 auch sind, die echten Großverbraucher stellen Landwirtschaft und Industrie dar. Hier können mehrtägige Ausfälle, hervorgerufen durch funktionsunfähige Pumpen-, Rohr- oder Speicheranlagen zur Vernichtung von ganzen Ernten oder Stillstand in den Fabriken und damit Millionenschäden führen. Um zu verdeutlichen, über welche gigantischen Mengen Wasser wir nachdenken müssen, sei als Beispiel eine Tasse Kaffee genannt, welche insgesamt für Landwirtschaft, Verarbeitung & Transport 140 Liter Wasser benötigt bis sie köstlich duftend vor Ihnen auf dem Tisch steht. Damit dürfte endgültig klar sein, dass intakte Versorgungsanlagen der höchsten Aufmerksamkeit bedürfen.
Zu den zu schützenden Objekten gehören u.a. Förder-, Aufbereitungs-, Speicher-, Pump-, Entsorgungs- und Verteilanlagen. Nicht alle sind in gleichem Maße von den möglichen Gefahren betroffen und es bedarf bei jedem Objekt einer gründlichen individuellen Einschätzung potentieller Risiken bzw. deren Ausprägung. Mögliche Einbrüche, Diebstähle, Vandalismus, Sachbeschädigungen und terroristische Aktionen (Brandanschläge, Explosionen, Verseuchung von Wasser u.v.m.) sollten jedoch bei all diesen Einrichtungen Beachtung finden.
Eine besondere Herausforderung aus Sicht eines Sicherheitsverantwortlichen stellen dabei die Vielzahl der Anlagen, deren örtliche Lage (oftmals in verkehrsungünstigen, abgelegenen, teils technisch sonst nicht erschlossenen Bereichen) und die jeweils unterschiedlichen Anforderungen dar. Gilt es manchmal nur einen kleinen Abschnitt oder gar einzelne technische Komponenten zu schützen, sind andernorts ausgedehnte Freiflächen (z.B. Trinkwassergewinnungs- und Schutzgebiete, Rückhaltebecken, Talsperren u.Ä.) abzusichern oder unübersichtliche Kläranlagen, Wasser- und Abwasserwerke sowie Teile der Kanalisation zu schützen. Dazu gesellen sich Einzelobjekte wie Druckbehälter, Wassertürme oder auch diverse Brunnen.
Betrachtet man bisher getroffene Schutzmaßnahmen, so beschränken sich diese oftmals nur auf Zaunanlagen und einfache Schließsysteme. Kameras kommen deutlich seltener, moderne Technik noch seltener zum Einsatz. Ob und wie weit Sicherheitsdienstleister Streifendienste übernehmen oder bei größeren Objekten mit Personal dauerhaft vor Ort sind, lässt sich bestenfalls regional beantworten. Alles in allem wirken die getroffenen Maßnahmen weder abschreckend noch ausreichend.
Sicherheitskonzept? Fehlanzeige!
Zuallererst muss man zwischen in Firmen- und öffentlicher Hand befindlichen Objekte unterscheiden. Global Player wie Nestle (zu deren Firmenpolitik und Umgang mit Wasser man einen eigenen, hier aber inhaltlich nicht passenden Artikel veröffentlichen könnte) haben nicht nur ausgefeilte Sicherheitskonzepte, sondern auch Geldmittel und eigenes Personal genug, um Ihr Firmeneigentum abzusichern. Mittelständische Unternehmen arbeiten oftmals mit einem regionalen Sicherheitsdienstleister zusammen. Die von Städten, Gemeinden oder den Bundesländern betriebenen Einrichtungen hingegen widmeten Sicherheitsaspekten bisher am wenigsten Aufmerksamkeit oder übertragen die Thematik einer Person in der Verwaltung, welche nicht dafür geschult wurde und daher nur rudimentär über mögliche Gefahren und noch viel weniger über Lösungsansätze Bescheid weiß. Hinzu kommt, dass behördliche Entscheidungen in der Regel länger dauern als in der freien Wirtschaft. Bis alle Entscheidungsträger befragt, alle Umstände berücksichtigt, alle Abteilungen involviert wurden, vergeht viel Zeit. Zeit, welche von „findigen“ Kriminellen gern genutzt wird, um sich an fremdem Eigentum zu bereichern und dies leider auf einfachste Art und Weise.
Vorfälle häufen sich
Eine Entdeckung oder gar Reaktion von Wachpersonal muss man scheinbar selten oder gar nicht fürchten und so verschwinden öffentliche Werte im 5-stelligen Bereich auf Nimmerwiedersehen. Neben den gestohlenen Materialien sind auch stets hohe Summen aufgrund zerstörter Zaunanlagen bzw. auf dem Betriebsgelände zu beklagen. Unbewachte Anlagen werden bevorzugt nachts oder an den Wochenenden von den Tätern aufgesucht und dann in Ruhe Container geknackt, Garagen aufgebrochen oder Werkstätten durchsucht. Manchen reicht es scheinbar auch Ihrer Zerstörungswut freien Lauf zu lassen, Tendenz steigend.
Wesentlich teuer wird es, wenn sich kriminelle Elemente an installierter Technik gütlich tun und bspw. beginnen komplette Solaranlagen abzumontieren. Richtig gefährlich wird es, wenn gefährliche Substanzen entwendet werden, welche problemlos andernorts für eine Menge Unheil sorgen könnten. Hier hätte man vorab auf eine bessere Absicherung und Überwachung neuralgischer Punkte setzen sollen, nein müssen.
Bei all diesen Vorfällen fällt auf, wie einfach die Schadensverursacher auf verbotenes Terrain gelangen konnten und dieses auch meist völlig unbehelligt verließen. Zudem existieren keine Aufzeichnungen oder sonstigen Anhaltspunkte über die Täter und nur selten werden Maßnahmen getroffen um für die Zukunft besser gerüstet zu sein.
Technische Sicherheitslösungen für Wasser- und Abwasserwerke
Einige innovative Lösungen, angepasst an die besonderen Herausforderungen der Betreiber gibt es bereits. Diese Brunnensicherung ist ein gutes Beispiel dafür, welche bereits zeigt, welchen Punkt es vor allem zu beachten gibt. Durch die vielen dezentralen, abgelegenen Anlagen kommen nur Systeme in Frage, welche eigenständig und unabhängig arbeiten, Sensordaten in Echtzeit zur Verfügung stellen und dies ganzjährig und rund um die Uhr. Doch während das System von Turck erst dann reagiert, bzw. zum Einsatz kommt, wenn es bereits zu spät sein kann und sich Unbefugte an den Anlagen zu schaffen machen, sollten All-in-One-Überwachungslösungen vor allem eines, potentielle Täter abschrecken und an Ihrem Tun hindern. Nur dann kann man Sachbeschädigungen im Ansatz unterbinden.
Der Schlüssel zum vorbeugenden Diebstahlschutz bei Außenanlagen jeder Art liegt in der Kombination aufeinander abgestimmter Komponenten. Bewegungsmelder melden jeden Eindringling im festgelegten Kegel oder einem kompletten 360° Radius, Tag und nachts. Infrarot- oder LED-Scheinwerfer erfassen den Bereich. Hochmoderne Dome-Kameras gestatten die Identifizierung der Ursache, selbstverständlich auch bei schlechten Wetterbedingungen und Lichtverhältnissen. Virtuelle Wächterrundgänge sind ebenso möglich, wie die Leitung und der gezielte punktuelle Einsatz von Wachpersonal im Ernstfall. Geschulte Mitarbeiter in der aufgeschalteten Sicherheitszentrale verhindern Falschalarme und nehmen weitere Maßnahmen nur bei echten Alarmfällen vor. Lautsprecher ermöglichen die Live-Ansprache potentieller Täter, wirklich abschreckend, wenn dies in stockdunkler Nacht geschieht, in welcher sich die Personen unbeobachtet glauben. Aufzeichnungssysteme dokumentieren alle Vorgänge dauerhaft und in Echtzeit. Schlussendlich sorgt ein modulares Energieversorgungskonzept für störungsfreien und wartungsarmen Ganzjahreseinsatz, auch an den entlegensten Örtlichkeiten.
Optimierte Diebstahl- und Freilandsicherung
Da das Konzept der WellnerBOX von Beginn an modular ausgelegt war, kann der Sensorkopf an jede Situation angepasst werden und stets das richtige Maß an Sicherheit bieten. Wie zuverlässig und mit nachvollziehbaren Ergebnissen die WellnerBOX dabei für Schutz sorgt, zeigten Einsätze auf Großveranstaltungen und bei der Scholz-Gruppe. Auch hierbei ging es darum Freilandflächen als auch weiträumiges Betriebsgelände gegen eine Vielzahl an potentiellen Vorkommnissen zu sichern. Wir sind uns sicher, die WellnerBOX kann ebenso entscheidend zum Schutz kommunaler und privatwirtschaftlicher Primärversorgungsanlagen beitragen.