Wir Sachsen sind ein traditionsreiches Völkchen. Daher feiern wir bereits seit 25 Jahren stets am ersten Septemberwochenende den Tag der Sachsen und bringen damit die Freude und den Stolz über Region, Vereine, Wirtschaft, Kultur und das gemeinsam Geschaffene zum Ausdruck.
Für 2017 hatte sich Löbau als Austragungsort qualifiziert. Die 15.000-Einwohner zählende Kleinstadt kann auf große Erfahrung als Veranstalter verweisen (bspw. Landesgartenschau 2012) und ging daher routiniert und optimistisch an die Planung der 3-tägigen Festivität. Bereits vorab war klar, dass der Festumzug und das bunte Treiben an den 15 Medien- und Themenbühnen zu den gutbesuchten Highlights gehören würden. Man rechnete mit rund einer Viertelmillion Besuchern, welche sich als stetiger Strom durch die historischen Straßen und auf den vielen kleinen Plätzen drängen würden.
Große Menschenmengen bergen stets das Potential für Unfälle, Verletzungen, kriminelle Machenschaften und – leider – Gewalt in sich. Von Beginn an spielten daher auch Sicherheitsaspekte eine große Rolle. Die Polizeidirektion Görlitz setzte auf den bewährten Mix aus guter Vorausplanung, Kontrolle und sichtbarer Beamten-Präsenz. So hatte man den kompletten Festbereich für Fahrzeuge gesperrt, alle Zufahrtsstraßen abgesichert, Kontrollpunkte und einen Shuttlebus-Service eingerichtet. Polizeidienststellen, temporär eingerichtete Wachen und Doppelstreifen aus sächsischen, tschechischen und polnischen Beamten vermittelten auch optisch Sicherheit.
„Die Ingenieure und Techniker der Fa. Wellner haben sich als sehr flexibel gezeigt, in der Vorbereitungsphase und insbesondere auch während der Veranstaltung selbst. Technische Anlaufschwierigkeiten wurden schnell behoben. Unsere Kollegen waren sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit.“
Stephan Haase, Einsatzgruppenleiter / Einsatzunterstützung / Polizeiverwaltungsamt Dresden
Für den richtigen Überblick sorgte eine WellnerBOX „mobil“, welche mit modernster Kameratechnik und einem neuen 8m-Teleskopmast speziell für die Überwachung von Besucherströmen ausgestattet war. Am Nikolaiplatz positioniert, gewährte das Sicherheitssystem den Einsatzkräften einen perfekten Blick in die umliegenden Straßen der Innenstadt und auf die gut frequentierte Nikolaikirche.
Standardmäßig nutzen wir für die WellnerBOX eine leistungsfähige UMTS/LTE-Antenne oder den direkten LAN-Anschluss zur Anbindung an Einsatz- und Leitzentralen. Bei den erwarteten 250.000 Besuchern und der daraus resultierenden Belastung der Mobilfunknetze, war dies jedoch keine verlässliche Option. Hochauflösende Bilder in Echtzeit bedingen eine vernünftige Datenrate / Bandbreite, welche in Löbau mittels Richtfunkstrecke realisiert wurde. Der direkte Blick zum Rathausturm ermöglichte eine störungsfreie und abhörsichere Verbindung zwischen Sender und Empfänger und hätte auch die Anbindung weiterer WellnerBOXen ermöglicht.
„Die Unterstützung für derartige Veranstaltungen ist sehr gut. Positionierung und Aufbau des Systems gehen zügig von der Hand. Die sehr gute Kamera gestattet es der Leitung kritische Punkte schnell auszumachen, visuell zu überprüfen und gegebenenfalls Polizeibeamte zielgenau in Bewegung zu setzen.“
Dipl.-Ing. Reiner Paul, Erster Polizeihauptkommissar / Leiter Sachgebiet Bildübertragung / Polizeiverwaltungsamt Dresden
Weil gute Vorbereitung wichtig ist, stimmten wir uns im Vorfeld mit Einsatzgruppenleiter Stephan Haase und seinen Mitarbeitern ab und führten auf unserem Gelände Livetests durch. In den Folgetagen wurde an der Kalibrierung von Schnittstellen und Protokollen gefeilt und schließlich die WellnerBOX nach Löbau transportiert. Es war gar nicht so leicht den perfekten Standort bei der großen Anzahl möglicher Positionen festzulegen. Auch vor Ort musste noch Einiges an die Gegebenheiten angepasst werden, aber schließlich stand die Verbindung und unsere Überwachungslösung nahm den Dienst auf. Die aufgedeckten „Probleme“ geben uns für die Zukunft die Möglichkeit, unsere Lösung noch zielgenauer an die Bedürfnisse auch staatlicher Behörden und Sicherheitsorgane anzupassen.
Rückblickend lässt sich sagen, dass der Tag der Sachsen 2017 aus polizeilicher Sicht ohne größere Vorfälle (zum Rückblick aus Polizei-Sicht führt Sie dieser Link) verlief. Zu glauben, dass dies nur ein Verdienst der genutzten Technik wäre, ist aber falsch. Das enge Zusammenspiel von Mensch und Technik kann die Arbeit der Sicherheitskräfte vor Ort dennoch spürbar erleichtern und der Einsatzführung neue Möglichkeiten an die Hand geben. Wir möchten auch in Zukunft der Sächsischen Polizei zur Seite stehen und neue spannende Projekte und Veranstaltungen realisieren.
Auf weiterhin gute Zusammenarbeit!